Rohrbiegen ist eine komplexe Disziplin, bei der selbst erfahrene Ingenieure gelegentlich auf Herausforderungen stoßen. Dennoch gibt es gängige Fehlermuster, die relativ leicht behoben werden können.
Rohrbiegen wird zuweilen als eine Art Wissenschaft oder gar als Kunst bezeichnet. Beide Begriffe, Wissenschaft und Kunst, haben eine Gemeinsamkeit: Sie erfordern oft zahlreiche Versuche und Fehler, bevor man wirklich erfolgreich ist.
Aber keine Sorge, wir sind hier, um diesen Prozess zu vereinfachen, und deshalb listen wir einige der häufigsten Probleme beim Rohrbiegen auf und bieten Lösungsansätze:
Erfahrene Bieger haben wahrscheinlich schon erlebt, dass das gebogene Rohr nach dem Biegen versucht, seine ursprüngliche Form wiederzuerlangen. Dies nennt man Rückfederung. Zum Beispiel, wenn Sie ein Rohr auf einen Winkel von 60° biegen, kehrt es automatisch ein paar Grad zurück, sodass der resultierende Winkel kleiner als 60° ist. Daher ist es wichtig, die Rückfederung bei Biegungen zu überkompensieren. Angenommen, das Rohr springt auf 57° zurück, dann sollten Sie es auf 63° biegen, um den gewünschten 60°-Winkel zu erreichen.
Bei einer Reduzierung der Rohrwandstärke (Steigerung des Wandfaktors) und engeren Biegeradien (geringere Biegegrade) kann es zu einer Abflachung der Biegung kommen. Dies tritt auf, weil die Wand an der Außenseite der Biegung nicht ausreichend dick ist, um sich selbst zu stützen und dadurch abflacht.
Um Abflachungen zu verhindern, kann die Verwendung eines Dorns hilfreich sein. Dieser wird im Inneren des Rohrs platziert, um es während des Biegens zu stützen. Es gibt verschiedene Dornarten, einschließlich einfacher Steckdorne oder segmentierter Kugeldorne.
Das Verwenden eines Dorns kann das Rohr stützen und Schäden verhindern, birgt jedoch auch das Risiko von Fehlern. In der Regel liegt die Hauptursache für eine verkürzte Lebensdauer des Dorns nicht in den Materialspezifikationen, sondern im korrekten Dornaufbau. Der Dorn soll sicherstellen, dass das Rohr über den gesamten Bogen der Biegung seine ursprüngliche Form beibehält. Dies wird erreicht, indem der Dorn so positioniert wird, dass seine Spitze den Punkt der plastischen Verformung des Rohrmaterials während des Biegens unterstützt. Zu oft wird der Dorn jedoch hinter der Biegestelle platziert, was zu vorzeitigem Versagen der Bauteile führt.
Der Außenradius tendiert zur Abflachung, während der Innenradius anfällig für Knicke und Faltenbildung ist. Dies ist besonders bei Rohren mit dünner Wand und engen Biegeradien ein verbreitetes Problem. Um dies zu verhindern, wird ein Abstreifwerkzeug eingesetzt, das korrekt positioniert sein muss, um eine erfolgreiche Biegung zu gewährleisten. Die Abstreifmatrize sollte direkt hinter der Biegematrize platziert werden, und ihre Spitze sollte sich im Tangentenpunkt befinden. Da die Abstreifmatrize Reibungskräften ausgesetzt ist, muss das verwendete Material kompatibel mit dem Rohrmaterial sein, da ungeeignete Materialien zu Abnutzungserscheinungen führen können.
Vor allem bei älteren Werkzeugsätzen besteht die Gefahr, dass das Rohr im Spannwerkzeug verrutscht. Unzureichender Druck kann unerwünschte Verformungen, wie Knicke oder Falten auf der Innenseite der Biegung, zur Folge haben und das Werkstück unbrauchbar machen. Um dies zu verhindern, ist es entscheidend, ausreichenden Spanndruck auszuüben.
Für langlebige Dorne und Abstreifmatrizen, die eine hohe Lebensdauer aufweisen, sind Aluminium-Bronze-Legierungen das Material der Wahl. Kupferbasierte Legierungen wie AMPCO® M4 oder AMPCO® 18 bieten eine erstklassige Oberflächenbeschaffenheit, minimale Reibung und sind resistent gegen Fressen, Kratzen oder Korrosion. Auf diese Weise tragen Aluminium Bronzen dazu bei, die Kosten zu senken und die Lebensdauer von Werkzeugen zu verlängern.
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