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Kupferlegierungen - Schutzgasschweißen und Wolfram-Inertgas-Schweißen

Geschrieben von AMPCO METAL | 08.01.2024 08:50:57

Metall-Schutzgasschweißen (GMAW, Gas-Metal-Arc-Welding) und Wolfram-Schutzgasschweißen (GTAW, Gas-Tungsten-Arc-Welding) sind zwei verschiedene Schweißverfahren, die bei der Bearbeitung von Kupferlegierungen verwendet werden. Das Schweißen von Kupferlegierungen mag sich zwar nicht grundlegend von anderen Legierungen unterscheiden, aber dennoch gibt es einige wichtige Überlegungen, die bei diesem speziellen Material beachtet werden sollten. 

Beim Schweißen von Metallen stehen Sie vor einer Vielzahl von Möglichkeiten. Das ist bei Kupferlegierungen nicht anders. Es gibt verschiedene Schweißpositionen, verschiedene Zusatzwerkstoffe und sogar verschiedene Schweißverfahren. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir zwei dieser Schweißverfahren: das Metall-Schutzgasschweißen (GMAW) und das Wolfram-Schutzgasschweißen (GTAW). Auch wenn sie vertraut klingen mögen, gibt es doch einige wichtige Unterschiede zwischen den beiden Verfahren.

 

 

Was ist GMAW?

Metall-Schutzgasschweißen (GMAW) ist wahrscheinlich eines der flexibelsten und weitverbreitetsten Schweißverfahren. Es umfasst zwei Hauptvarianten: Metall-Aktivgasschweißen (MAG) und Metall-Inertgasschweißen (MIG), wobei der Unterschied im verwendeten Gas liegt. Beim MAG kommt reaktives Gas, in der Regel Kohlendioxid, zum Einsatz, das mit dem Werkstück reagiert.

Da die richtige Auswahl des Schutzgases einer der wichtigsten Einzelfaktoren beim Schweißen von Kupferbasislegierungen ist, wird das MIG-Verfahren, bei dem Edelgase verwendet werden, bevorzugt. Das Das MIG-Verfahren verwendet Edelgase wie Argon und Helium, die nicht oder nur sehr langsam reagieren. Dadurch bildet das Edelgas eine Schutzatmosphäre, die das geschmolzene Metall vor äußeren Einflüssen, insbesondere Oxidation, bewahrt. Beim MIG-Verfahren wird eine abschmelzende Drahtelektrode durch die Schweißpistole geführt.

 

 

Was sind die Vorteile von GMAW?

Das Metall-Schutzgasschweißen hat mehrere Vorteile. Es kann vollautomatisiert betrieben werden, was die Produktivität steigert. Das Verfahren ist darüber hinaus überaus vielseitig und eignet sich für eine breite Palette von Metallen, Legierungen und Schweißpositionen. Und im direkten Vergleich zu anderen Schweißverfahren, wie beispielsweise dem Fülldraht- oder Schutzgasschweißen, erzeugt GMAW weniger Schweißdämpfe.

 

Was ist GTAW?

Das Wolfram-Schutzgasschweißen (GTAW) verwendet wie GMAW ein Schutzgas, wobei Argon aufgrund seiner Umweltverträglichkeit häufig verwendet wird. Alternativ kann auch das teurere Helium oder eine Mischung aus Argon und Helium eingesetzt werden. Im Gegensatz zum GMAW wird beim GTAW eine nicht verbrauchbare Wolfram-Elektrode verwendet, die aufgrund ihres hohen Schmelzpunktes nicht schmilzt.

Wenn Schweißzusätze in Form von Drähten oder Stäben verwendet werden, müssen sie manuell oder mechanisch in den Lichtbogen eingebracht werden. Dieses Verfahren erfordert daher ein höheres Maß an Geschick seitens des Bedieners. Die Qualität des Endprodukts hängt stark von den Fähigkeiten des Schweißers ab.

 

Was sind die Vorteile von GTAW?

GTAW ermöglicht eine präzise Kontrolle und führt bei korrekter Anwendung zu exzellenten Schweißergebnissen. Ähnlich wie GMAW ist GTAW sehr vielseitig und kann für das Schweißen nahezu aller Metalle eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Sauberkeit des Verfahrens, da es kaum Schweißspritzer erzeugt, die nachträglich entfernt werden müssen.

 

Wann werden GMAW und GTAW eingesetzt?

GMAW bietet hohe Abscheidungsraten, erhöhte Effizienz, hohe Qualität und geringere Ermüdung des Bedieners. In vielen Fällen entfällt auch die Notwendigkeit, das Werkstück vorzuwärmen. Es ist das beliebteste Verfahren für die Abscheidung von AMPCO-TRODE®- und COPR-TRODE®-Legierungen.

GTAW hingegen wird empfohlen, wenn höchste Qualitätsanforderungen und präzise Kontrolle über das Schweißgut erforderlich sind. Es findet Anwendung bei der Reparatur von Gussteilen, im Werkzeugbau, der Herstellung von Rohrleitungssystemen aus Kupferlegierungen und bei Schweißnähten, die Normen entsprechen müssen. Geeignete Schweißzusatzwerkstoffe sind AMPCO-TRODE® 10, 46, 150 und 940.

 

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